Einführung - Entwurf - Ausführungsplanung

Der Pfarrgarten - Eine Einführung

aus: Großer Pfarrbrief St. Godehard - Frühjahr 2021

Im Pfarrgarten gibt es die größten Äpfel im ganzen Dorf. Zur Erntezeit klettern die Kinder immer in den Garten und bedienen sich. Dem Pfarrer wird das irgendwann zu bunt und er stellt ein Schild auf mit der Aufschrift „Gott sieht alles". Am Tag darauf steht darunter: „Aber er petzt nicht."

Als „umzäunter Teil des Hofes“ gehören Gärten auch heute noch zu den elementaren Bestandteilen eines Anwesens und der Besitz zu den Wünschen vieler Menschen. Historische Beispiele sind der biblische Paradiesgarten oder Garten Eden und die „Hängenden Gärten der Semiramis“, die in der Antike als eines der 7 Weltwunder galten.

Schon als die Menschen sesshaft wurden und anfingen, Ackerbau zu betreiben, legten sie nahe am Haus oder Hof ein besonders gepflegtes, umzäuntes Stück Land zum Anbau von Nutz- und Zierpflanzen an. Darauf deuten die Sprachwurzeln des Namens in vielen Kulturkreisen hin. Nutzung und Gestaltung des Gartens wandelten sich mit der kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft.

So kam die Gartenkultur zu uns erst spät, wie so vieles, mit den Römern. Als Träger der Bildung trieben Klöster die Verbreitung des Wissens um den Anbau von Nutz- und Zierpflanzen voran und legten selbst entsprechende Gärten an. Man denke an Obstbäume, Kräuter, Hopfen, Wein, u.v.a..

Mit der Bildung von Pfarreien im 6. Jahrhundert musste auch die Versorgung der Geistlichen sichergestellt werden. In vielen Fällen diente als Ergänzung auch der Pfarrgarten zur Selbstversorgung des Pfarrers. Er liegt typischerweise zwischen Pfarrhaus, Pfarrheim und Kirche. Seine Größe ist sehr unterschiedlich, je nach den Bedingungen bei der Gründung der Pfarrei.

In neuerer Zeit mit zunehmender Industrialisierung, Arbeitsteilung und Verstädterung, entwickelte sich der Pfarrgarten zu einem Ort der Stille, des Gebetes und der Meditation, einem Rückzugsort, um dem Lärm und der Hektik der wachsenden Städte zu entkommen.

Die als Notlösung gedachten Open-Air-Gottesdienste der letzten beiden Jahre haben den Teilnehmern einen fast vergessenen Blick auf die natürliche Umgebung beschert, als ganz kleinen Ersatz für die in vergangener Zeit üblichen Prozessionen durch Feld und Flur.

Text: Dr. W. Walter


Gestaltungsentwurf mit einem Vorschlag für die Bepflanzung

aus: Großer Pfarrbrief St. Godehard - Frühjahr 2021

 

Anforderungen:

Optik: Zäune so öffnen, dass ein Blick in den Garten von der Kirche und dem Gemeindehaus-Vorplatz möglich, der Garten aber dennoch abgeschlossen ist. Die Garagen sollen optisch integriert werden.
Nutzung: Gemeindekaffee, Kinderkirche, Gruppentreffpunkt, Mini Biergarten, pers. Gespräche, u.a. Größe: ca. 50 Personen sollten sich angenehm aufhalten können.
Ausstattung: Rollbarer Ausschank für Kaffee, Tee etc., Regen- und Sonnenschutz durch z.B. große Schirme, eingelassene Bodenhülsen.

Vorhandener Baumbestand:

Der vorhandene Baumbestand des Pfarrgartens St. Godehard bleibt erhalten, da die Bäume gesund und standfest sind (Ergebnis der Beratung durch einen Baumsachverständigen).

20.01.2021:

Der Gestaltungsentwurf wird dem Pfarrgemeinderat vorgestellt und überwiegend positiv angenommen.

18.02.2021:

Der Kirchenvorstand beschließt, das Vorhaben weiter zu verfolgen und die nächsten Schritte einzuleiten.

Text: Dr. W. Walter


Ausführungsplanung - So soll es werden!

seit Mitte 2021

Vom Gestaltungsentwurf bis zur Ausführungsplanung gibt es viele weitere Aufgaben, die vom Bauausschuss des Kirchenvorstandes erledigt werden. In Kürze lesen Sie hier eine Chronologie der weiteren Schritte.

 

Beginn der Ausführungsarbeiten zur Umgestaltung:

im 2. Quartal 2022

... aber vorbereitende Arbeiten haben bereits stattgefunden. Näheres dazu können Sie in unserem Umgestaltungs-Tagebuch lesen.