Umgestaltung Pfarrgarten St. Godehard

Pfarrer Wolfgang Semmet

Liebe Gemeinde St. Godehard,

nachdem unser Bischof das Godehard-Jahr ausgerufen hat, sollen in allen Gemeinden, die unter dem Patronat des Hl. Godehard stehen, Aktionen stattfinden.

In unserer Gemeinde St. Godehard haben wir in unserer Vorbereitungsgruppe, neben vielen kleinen Aktionen, zwei große Aktionen geplant. Die Neugestaltung des Pfarrgartens zu einem „Garten der Begegnung“ sowie die Bemalung von zwei Fassaden am Pfarrhaus und am Gemeindehaus mit Fassadenmalerei zum Leben des Hl. Godehard. Hier sind wir zurzeit in Verhandlungen mit einem Lindener Künstler.

Wie kamen wir zum Projekt: „Garten der Begegnung

In dieser Coronazeit befragten wir immer wieder die Gemeindemitglieder, was ihnen in dieser Zeit fehlt und viele antworten: die Begegnungen.

So beschäftigten wir uns mit der Frage: Wie können wir Begegnungsmöglichkeiten schaffen und fördern. Beim Lesen der Biografie des Heiligen Godehards entdeckten wir, dass er Gärten anlegen ließ.
So heißt es in seiner Vita: „Godehard ist der Patron der thüringischen Stadt Gotha, in deren Wappen der Bischof auch abgebildet ist. Der Sage nach ließ Godehard in seiner Zeit als Abt des Klosters Hersfeld (das Besitz in und um Gotha hatte) die erste Stadtmauer errichten, Gärten anlegen und die Stadtkirche St. Margarethen erbauen.“

So kamen wir auf die Idee: Warum gestalten wir den Pfarrgarten nicht zu einem „Garten der Begegnung“ um?
Unsere Gemeinde beheimatet 82 Nationalitäten und das soll sich auch im Garten widerspiegeln. Er soll ein Ort der Begegnung werden, sowohl für Treffen nach dem Gottesdienst für die Gottesdienstbesucher als auch für die Gruppen und Gremien der Gemeinde und auch für die verschiedenen Gruppen im Stadtteil Linden, zu denen wir schon Kontakte aufgebaut und vernetzt haben.

Ich finde, das ist eine herausragende und sehr gute Idee.
Aber ich finde, es geht nicht nur um die Umgestaltung des Pfarrgartens zu einem Garten der Begegnung. Diese Umgestaltung ist für mich viele mehr. Sie ist eine Vision für unsere ganze Gemeinde, die uns bei allen unseren Aktionen leiten soll, besonders nach der Corona-Zeit: Begegnung soll stattfinden – Begegnung der Menschen untereinander und Begegnung mit Gott.
Mein Wunsch ist es, dass das eine Leitidee unseres Handelns wird.

Es geht also um mehr als um eine Umgestaltung, es geht um eine Handlungslandkarte, nach der wir unser Denken und Handeln ausrichten. Die Begegnung ist ein wichtiges Element unseres christlichen Glaubens. Wenn wir von Dreifaltigkeit Gottes sprechen, dann geht es um die Begegnung und Beziehung. Wenn wir Weihnachten feiern, dann feiern wir, dass der Sohn Gottes in die Beziehung zu uns Menschen getreten ist, in dem er einer von uns wurde. Wenn wir Ostern feiern, dann feiern wir unsere Beziehung mit ihm, sogar über den Tod und die Nichtigkeiten des Lebens hinaus.
Bleiben wir gemeinsam auf dem Weg und in Beziehung und schaffen wir ganz viele Orte der vielfältigen Begegnungen,

Ihr Pfarrer Wolfgang Semmet